Jürgen Prochnow, der selbst erst 71 ist, und Petra Schmidt-Schaller spielen diese späte Begegnung mit einem feinen Gespür für die Missverständnisse, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, für die Untiefen, die das Schweigen der Täter hinterließ. 'Leanders letzte Reise' ist wahrlich kein runder, kein perfekter Film, er will an einigen Stellen zu viel, gerade die Gegenwartsebene in der vom Bürgerkrieg erschütterten Ukraine belastet den schweren Stoff zusätzlich. Aber die Brüche, die offenen Fragen, die tiefe Ratlosigkeit hinterlassen einen tieferen und ehrlicheren Eindruck als manches abgeklärte Aufarbeitungsdrama. Sehr lange lassen sich Geschichten von ehemaligen Wehrmachtsoffizieren, die sich in der Gegenwart vor Ort mit ihrer Schuld konfrontieren, nicht mehr als Gegenwartskino erzählen. Nick Baker-Monteys' » Leanders letzte Reise« setzt seine Handlung mit Bedacht im Jahr 2013 an. Leanders letzte Reise ein Film von Nick Baker-Monteys mit Jürgen Prochnow, Petra Schmidt-Schaller. Inhaltsangabe: Eine letzte Reise will der 92-jährige. Jürgen Prochnow ist zurück. Jetzt spielt er den 92-jährigen Eduard Leander, der eine letzte Reise unternimmt. Sie führt ihn in seine Vergangenheit als. Aug 28, 2017 - Sehr lange lassen sich Geschichten von ehemaligen Wehrmachtsoffizieren, die sich in der Gegenwart vor Ort mit ihrer Schuld konfrontieren, nicht mehr als Gegenwartskino erzählen. Nick Baker-Monteys' »Leanders letzte Reise« setzt seine Handlung mit Bedacht im Jahr 2013 an. Und Jürgen Prochnow. Und Jürgen Prochnow, der mit seinen 71 Jahren wie jüngst in »« bewiesen noch eine geradezu jungenhafte Rüstigkeit ausstrahlt, muss sich Mühe geben als 91-jähriger, buckliger Alter durchzukommen. Mit Geburtsjahr 1922 ist seine Figur gerade noch alt genug für die Wehrmachtskarriere, die ihm das Drehbuch andichtet. Eduard Leander, so erfahren seine Tochter Uli (Suzanne von Borsody) und seine Enkelin Adele (Petra Schmidt-Schaller) im Lauf des Films, hat im Zweiten Weltkrieg an der Seite einer Kosakendivision in der Ukraine gekämpft. Und als seine Ehefrau zu Beginn des Films das Zeitliche segnet, brüskiert er nach der Beerdigung die Verwandten mit »Der Leichenschmaus fällt aus!« und macht sich stracks zum Bahnhof auf, um in die Ukraine zu fahren, zu einer Frau, die er dort vor siebzig Jahren zurückgelassen hat. Die Tochter erzählt der Enkelin unterdessen, dass sich ihr Opa und ihre Oma nie geliebt hätten. © Tobis Film Krude und improvisiert wirkt » Leanders letzte Reise« von den ersten Szenen an. Zugleich ahnt man als Zuschauer, dass alles an dieser Geschichte mit doppelter Bedeutung, mit schuldhafter Verstrickung und geheim gehaltener Familiengeschichte aufgeladen ist. Die Kombination irritiert, aber aus ihr entsteht auch eine Spannung, die den Film angenehm anders macht als die Aufarbeitungsdramen, die man sonst so kennt. Das Thema vom deutschen Wehrmachtssoldaten, der an der Ostfront die hässliche Seite der Nazikriegsführung mitgestaltet hat, kontrastiert Baker-Monteys mit den Vorgängen in der sich 2013 im Aufstand befindenden Ukraine. Schon im Zug nach Kiew, aus dem Adele ihren Großvater erst noch herausholen will, bevor sie sich spontan entschließt, ihn zu begleiten, setzt sich mit Lew (Tambet Tuisk) ein russisch sprechender Ukrainer zu ihnen, der die nationale Spaltung seines Landes nicht mitmachen will. Später wird das kleine Grüppchen auch noch Lews Bruder begegnen, der auf der Seite der russischen Separatisten kämpft. Wo Leander seine verflossene Liebe sucht, wird Adele eine neue finden, aber dank des provisorischen Charakters der Erzählung fügen sich die einzelnen Handlungsstränge nie zu einer durchgängigen Moral. Der Vergleich von damals und heute, von den komplizierten Verhältnissen des Zweiten Weltkriegs zwischen Deutschen, Kosaken und Sowjets zu den heutigen, ebenfalls komplexen zwischen Europa, der Ukraine und Russland, geht an keiner Stelle richtig auf, aber es ist auch gut so. ![]() SENDETERMIN So, 17.09.17| 23:05 Uhr| Das Erste 'Leanders letzte Reise' Ein Mann auf der Suche nach sich selbst Eduard Leander ist 92, als seine Frau stirbt, doch seine Trauer hält sich in Grenzen. Im Gegenteil: Der grantige Alte findet endlich Zeit und Mut, in seiner Vergangenheit zu wühlen. Tochter Uli und Enkelin Adele sind einigermaßen überrascht, als sie Opa in seinem Schlafzimmer finden, als er gerade eine alte Kosakenmütze aufsetzt. Dahinter verbirgt sich eine Geschichte, die weitaus komplexer ist, als man zunächst vermuten mag. Box eröffnet ganz neue Möglichkeiten, Inhalte im gesamten Unternehmen freizugeben und zu verwalten, von einfacher Dateifreigabe bis zur Entwicklung. 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