Sie wollen ihr Zuhause verlassen, um zu entdecken, was Heimat für andere bedeutet: Das junge Paar Patrick und Gwen zieht mit dem Rucksack gen Osten und weiter bis um die Welt. Die zwei versuchen dabei auch, sich in Verzicht zu üben. Das Ziel ist es, nicht mehr als fünf Euro am Tag auszugeben – und nicht zu fliegen. 3 Jahre und 110 Tage waren wir auf Weltreise. Wir sind nach ca. 96.707 km wieder zurückgekehrt. Jeder zurückgelegte Meter soll mit allen Sinnen wahrgenommen, Grenzen sollen ausgetestet und neben dem Verzicht soll auch der Genuss gelernt werden. Bei jedem Schritt wollen Patrick und Gwen spontan und neugierig bleiben. Die beiden sind drei Jahre und 110 Tage unterwegs, bewegen sich ausschließlich als Anhalter fort, ob mit Bus, Zug oder Schiff. Am Ende kommen fast 100.000 Kilometer durch Europa, Asien sowie Nord- und Zentralamerika zusammen. Sie kehren zu dritt zurück. Ein großartiger Film, in jedem Maße bewegend, inspirierend und auch technisch unfassbar interessant und professionell zusammengeführtes Material. Ein Kompliment an den Schnitt! Ich kann es jedem ans Herz legen. Ich hätte den beiden noch Stunden zuschauen können. 'Weit' zeigt einem aber auch auf, wie vorschnell man in Teilen über Dinge urteilt, die man selbst kaum beurteilen kann und wie schön die kleinsten Dinge sein können. Einer der schönsten Kinobesuche seit langer langer Zeit. Kommentare anzeigen. Alleine die Zahlen sind beeindruckend: dreieinhalb Jahr unterwegs, 38 Länder bereist, 96 707 Kilometer zurückgelegt, dabei nicht einmal das Flugzeug genutzt. Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser haben eine lange und intensive Reise hinter sich, deren Faszination sich aber nicht an nackten Zahlen festmachen lässt. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen könnten ganze Bücher füllen. Zumindest ein Reisemagazin ist gefüllt. Momentan touren sie mit ihrem Film über den Trip durch Deutschland. März 2013, Freiburg im Breisgau. Während sich der örtliche Fußballverein anschickt, den Europapokal zu erreichen, der seinen Fans einige schöne Touren ermöglichen würde, brechen die 20-jährige Gwen und ihr neun Jahre älterer Freund Patrick zu einer viel größeren, viel weiteren und viel spektakuläreren Reise auf. Ihr Ziel: so weit in den Osten zu reisen, bis sie aus dem Westen wieder nach Hause kommen. Nur auf dem Land- und Wasserweg. Mit einem Budget von fünf Euro pro Tag. Ohne Zeitlimit. Aus den ein, zwei Jahren, die sie Freunden und Familie kurz vor Beginn zugerufen haben, wurden dreieinhalb. Und wer weiß, wie die Reise verlaufen wäre, wenn nicht mittendrin ihr Sohn Bruno geboren worden wäre. „Was wir da gemacht haben, ist rational nicht erklärbar“, sagt Gwen heute. „Es war eine Mischung aus Bauchgefühl und Neugierde auf die Welt.“ Die Idee, lange und weit zu verreisen, hatte Gwen schon vor ihrem Abitur, das sie 2012 absolvierte. Zu dieser Zeit trug sich Patrick, der als freiberuflicher Kameramann arbeitete, mit ähnlichen Gedanken. Doch beide kannten sich noch gar nicht. Als sie sich dann 2012 trafen und verliebten, war schnell klar, dass Gwen „einfach die Reisepartnerin war, die ich gesucht habe“, so Patrick. Der Film „WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt“ wird am Mittwoch, 7. Juni, um 20.30 Uhr im Frankfurter Arthouse Kino Harmonie gezeigt. Gwen Weisser und Patrick Allgaier werden an diesem Abend auch anwesend sein. Tickets kosten zehn Euro. Infos und Tickets gibt es unter. Die Tour wird bald deutschlandweit laufen. Die DVD zum Film ist noch nicht fertig. Erhältlich ist dafür bereits das Reisemagazin „Weit.“. Bestellung und alle Infos zur Reise und zur Filmtour unter. (bö) Sie ging acht Monate hart arbeiten, „sieben Tage die Woche, zwei oder drei Jobs parallel“, dazu kam das Ersparte von Patrick. Und los ging’s. Per Anhalter über den Balkan bis nach Moskau, weiter durch Zentralasien, den Kaukasus, den Iran. Als sie die Grenze zu Pakistan überqueren, ahnen sie nicht, dass ihnen dort das bevorsteht, was sie später sinnbildlich für die ganze Reise als ihr persönliches Highlight hervorheben. „Wir hatten natürlich Bedenken, durch Pakistan zu reisen, das Land hat nicht gerade den besten Ruf“, erinnert sich die heute 24-jährige Gwen. „Und dann haben wir eine Freundlichkeit erlebt, die ihres Gleichen sucht.“ Ihr Freund ergänzt: „Die Menschen waren so dankbar, dass wir uns selbst vor Ort überzeugen wollten, wie es in ihrem Land zugeht, das war unbeschreiblich.“ Viel zu oft, da sind sich beide einig, würde die Welt nur politisch betrachtet werden. „Dabei wollen die Menschen in ihrer jeweiligen Umgebung einfach nur ein glückliches Leben führen“, sagt Gwen. Ein glückliches Leben hat das Paar während seiner Reise, die weiter über Indien, Nepal und China in die Mongolei ging, auch selbst geführt. Die Erlebnisse in der teilweise unberührten Natur, übernachten in einem kleinen Zelt dort, wo sie sich eben niedergelassen haben, der unmittelbare Kontakt zu so vielen unterschiedlichen Menschen – und dann in Irkutsk, mitten in Sibirien, die große Überraschung: Gwen ist schwanger. Schnell ist klar, dass das Kind in Mexiko zur Welt kommen soll. Und nicht in den USA oder Kanada, vor allem wegen der Kosten.
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March 2019
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